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Saubere Biogasanlagen

Werden über Biogasanlagen Krankheitserreger verbreitet? Die Anlagen werdenbei Temperaturen gefahren, ideale Lebensbedingungen für Bakterien bieten.Doch das Deutsche Biomasseforschungszentrum gibt Entwarnung.

Biogasanlagen – eine saubere Sache

Die Zahl der Biogasanlagen in Deutschland kann sich sehen lassen: Im Jahr 2014 waren knapp 8.000 Biogasanlagen installiert, in denen aus Bioabfall und Gülle große Mengen des energiereichen Gases Methan gewonnen werden. Das Methan wird von Bakterien produziert, die die Biomasse unter Luftabschluss vergären. Um die Methanausbeute zu erhöhen, müssen die Anlagen bei Temperaturen gefahren werden, die den Bakterien ideale Lebensbedingungen bieten.

Angesichts der großen Zahl an Biogasanlagen kam die Frage auf, ob in den Biogasanlagen möglicherweise auch Krankheitserreger wie in einem Brutschrank herangezüchtet und vermehrt werden – beispielsweise Bakterien wie die Salmonellen oder das Darmbakterium Escherichia coli. In einem 27-monatigen Projekt haben Experten des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) und der Universität Hohenheim untersucht, wie groß das Risiko ist.

Die Ergebnisse sind eindeutig: Es besteht keine Gefahr. Das chemische Milieu in der Anlage sorgt vielmehr dafür, dass sich die Zahl der Krankheitserreger verringert. Das gilt sowohl für Keime, die den Menschen schädigen, als auch solche, die Mensch und Tier krank machen können. Zur Reduzierung der Krankheitserreger tragen unter anderem der für sie ungünstige pH-Wert (Säuregrad) und der geringe Sauerstoffgehalt bei.

Am stärksten werden die Krankheitserreger bei relativ hohen Temperaturen von mehr als 70 Grad Celsius gehemmt. Eine Verringerung der Keime zeigte sich in den Versuchen aber auch bei den üblichen Betriebstemperaturen der Biogasanlagen zwischen 37 und etwa 50 Grad Celsius. Biogasanlagen tragen damit nicht zur Verbreitung von Krankheitserregern bei.

Biogasanlage, Bild: ATB

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