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Biobasierte Folien

Folien und Netze, die auf Beeten und zur Befestigung an Ufern eingesetzt werden, müssen nicht nur haltbar sein, sie sollten sich auch leicht wieder entfernen lassen. Oder noch besser: sich auflösen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.

Biofolien, die sich auflösen

Folien und Netze, die auf Beeten und zur Befestigung an Ufern eingesetzt werden, müssen nicht nur haltbar sein, sie sollten sich auch leicht wieder entfernen lassen. Oder noch besser: sich auflösen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Dieser Wunsch könnte schon bald Realität werden.

Mit Abdeckfolien, sogenannten Mulchfolien, lässt sich ein Beet unkrautfrei halten. Beim Anbau von Gemüse und Erdbeeren setzen viele Landwirte dabei auf Folien aus Polyethylen. Doch nach dem Einsatz müssen sie mühsam wieder entfernt werden. Biologisch abbaubare Mulchfolien verrotten häufig zu früh oder zu spät. Deshalb und weil sie teurer als konventionelle Produkte sind, konnten sich die Biofolien bislang nicht durchsetzen.

Hier setzt ein Projekt der Hochschule Hof an. Ziel ist, biobasierte Mulchfolien zu entwickeln, die an die Anbauzeitspannen verschiedener Kulturen angepasst sind. So wird sichergestellt, dass die Zersetzung zum richtigen Zeitpunkt beginnt – bei der Erdbeer-Folie etwa nach 1,5 Jahren. Auslöser für den Abbau soll der vermehrte Bodenkontakt durch Unterpflügen sein.

Ein ähnliches Problem gibt es im Wasserbau. Bei der Uferbefestigung an Wasserstraßen werden häufig Kunststoff- oder Metallnetze verwendet, die für Menschen und Tiere gefährlich sein können und im Falle eines Rückbaus aufwändig entfernt werden müssen. Biobasierte Materialien sind bislang zu wenig stabil.
In einem Projekt des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Materialien, die die positiven Eigenschaften konventioneller und biobasierter Herstellung vereinen. Der Clou bei den neuen Geotextilien: Die verschiedenen Komponenten sollen sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit zersetzen. Schnell abbaubare Naturfasern schaffen Wuchskanäle für die Pflanzenwurzeln, die bei der Uferbefestigung eingesetzt werden. Langsamer abbaubar sind biobasierte Polymerfasern, die die Bodensicherung so lange gewährleisten, bis die Vegetation die Aufgabe der Befestigung übernimmt.

biologisch abbaubare Mulchfolie, Stand der Technik; Bild: FNR

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