Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Ist das Kunst oder kann das Bio?

Solide, langlebig, zuverlässig – Kunststoffe sind vielseitige Materialien in alltäglichen Produkten: von der Brotdose bis zur Zahnbürste. Die meisten dieser Kunststoffe werden aus Erdöl hergestellt. An der Hochschule Hannover werden biobasierte Alternativen erforscht.

Ist das Kunst oder kann das Bio?

Solide, langlebig, zuverlässig – Kunststoffe sind vielseitige Materialien, die in vielen alltäglichen Produkten verarbeitet sind: von der Brotdose bis zur Zahnbürste. Die meisten dieser Kunststoffe werden aus dem endlichen Rohstoff Erdöl hergestellt. An der Hochschule Hannover werden biobasierte Alternativen erforscht.

Fünf Jahre ermöglichte die Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Forschungseinrichtungen die Materialeigenschaften von Biokunststoffen zu untersuchen. Voraussetzung war, dass Wirtschaft und Forschung eng zusammenarbeiten.

So entstand nicht nur eine umfangreiche Datenbank – die Forscherinnen und Forscher konnten auch ganz konkrete Probleme lösen. So wurde etwa eine Brotbox entwickelt, deren Scharniere auch nach häufigem Klappen nicht brachen. Zwar geht der Trend in privaten Haushalten schon länger dahin, nachhaltige Verpackungen einzusetzen, bisher waren die eingesetzten Polymere allerdings zu bruch- und kratzanfällig oder nicht spülmaschinenfest. Am Hannoveraner Institut für Biokunststoffe und Bioverbundstoffe wurden unterschiedliche Materialen untersucht. Am Ende fiel die Wahl auf eine besonders fließfähige Bio-PE-Type. Das Material besitzt bereits die Lebensmittelzulassung, nun muss diese nur noch für das Endprodukt erfolgen und der Verbraucher wird zukünftig eine „Bio-Brotdose“ erwerben können, ohne qualitative Abstriche machen zu müssen.

Biobasierte Kunststoffe, wie dieses Bio-PE, die vollständig oder zu großen Anteilen aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, ersetzen endliches Erdöl und tragen somit zur Versorgungssicherheit und einer nachhaltigen Ressourcenwende bei. Die Entsorgung von Bio-PE kann gemeinsam mit anderem Verpackungsmüll wie ein herkömmliches PE über den Gelben Sack erfolgen und so dem Recycling zugeführt werden. Gelangt es in die Müllverbrennung, erfolgt diese in den meisten Fällen CO2-neutral, weshalb das Bio-PE gegenüber konventionellen Kunststoffen umweltfreundlicher sein kann.

Quelle: AdobeStock/IrisArt