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Roggen Halbzwerge

Wegen seines gut entwickelten und stark verzweigten Wurzelsystems kann Roggen Nährstoffe und Wasser besonders effizient nutzen und so auf fast allen Bodenarten erfolgreich wachsen. Jedoch steht Roggen auf sehr langen Halmen.

Robuste Halbzwerge

Wegen seines gut entwickelten und stark verzweigten Wurzelsystems kann Roggen Nährstoffe und Wasser besonders effizient nutzen und so auf fast allen Bodenarten erfolgreich wachsen. Das Verhältnis von Kornertrag zur restlichen oberirdischen Biomasse ist aber nicht besonders gut: Roggen steht auf sehr langen Halmen. Die Zucht so genannter Halbzwerge, Arten mit stabilen und kurzen Halmen, soll helfen.

Das Zauberwort lautet in diesem Zusammenhang: Ddw1. Dabei handelt es sich um ein natürlich vorkommendes Kurzstroh-Gen. Gemeinsam mit verschiedenen Projektpartnern haben Dr. Bernd Hackauf und seine Arbeitsgruppe am Julius Kühn-Institut (JKI) entsprechend kurzstrohige Roggenhybriden entwickelt, die das Gen Ddw1 enthalten. Und die Ergebnisse sprechen für sich. „Die von uns geprüften, genetisch unterschiedlichen Halbzwerge waren im Durchschnitt 36 Zentimeter kürzer als die Vergleichssorten“, so Hackauf. Der Vorteil: Kürzere Halme erhöhen die Standfestigkeit. Brot- und Futterroggen kann auf diese Weise nachhaltiger produziert werden, da beispielsweise auf chemische Wachstumsregler verzichtet werden kann. Außerdem behauptet er sich noch einmal besser auf sandigen Böden und ist toleranter gegenüber Trockenstressperioden. Nicht zuletzt lässt er sich auch leichter dreschen.

Damit die Genvariante künftig effizienter genutzt werden kann, entwickelten die Forscher im Anschluss spezifische molekulare Diagnosemethoden für Ddw1. Mit Hilfe eines genetischen Fingerabdruckes können normal- und kurzstrohige Pflanzen bereits kurz nach der Aussaat und deutlich genauer als früher unterschieden werden. Gewünschte Kreuzungspartner können nun schon als junge Keimpflanze systematisch ausgewählt werden, sodass sich die Züchtung neuer Roggensorten künftig enorm beschleunigt.

Leistungsprüfung Roggen; Bild: JKI

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