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Evolutionsramsch Wintergerste

Wie kann man Getreide optimal an den Standort anpassen? Ein Forschungsverbund geht einen innovativen Weg mit konventionellen Züchtungstechniken.

"Evolutionsramsch Wintergerste"

Wie kann man Getreide optimal an den Standort anpassen? Ein Forschungsverbund geht einen innovativen Weg mit konventionellen Züchtungstechniken.

Gerste ist nicht gleich Gerste: Verschiedene Böden und unterschiedliche Witterungsbedingungen erfordern unterschiedliche Sorten. Am besten an den Standort angepasst. Doch wie lässt sich diese Anforderung umsetzten? Forscherinnen und Forscher des Julius Kühn-Instituts (JKI) und des Bundessortenamtes haben sich mit weiteren Partnern im bundesweiten Netzwerk zur Erhaltung und Anpassung von Kulturpflanzen (NEA-KULT) zusammengetan. Mit einem komplexen Kreuzungsschema wollen sie besonders gut an die standortspezifischen Verhältnisse angepasste Gerste züchten. Der griffige Name des Kreuzungsschemas: MAGIC.

Über 32 Sorten haben die Forscherinnen und Forscher in einem ersten Schritt über sechs Jahre hinweg gekreuzt. Am Ende stand eine besondere Gerstensorte: Jede einzelne Pflanze enthält Gene aus allen Elternsorten. „Ramsche“ nennt man solche Populationen.

Im zweiten Schritt soll diese Pflanzenpopulation an zwölf Standorten in Deutschland angebaut werden. Die Hoffnung der Forscher: Je nach Ort entwickeln sich die Pflanzen während des mehrjährigen Nachbaus des Erntegutes unterschiedlich. Es entstehen für den jeweiligen Standort charakteristische Veränderungen in der genetischen Zusammensetzung der Population. „So nutzen wir mit relativ geringem Arbeitsaufwand den natürlichen Selektionsdruck aus“, erklärt Projektleiter Dr. Lothar Frese vom JKI in Quedlinburg.

Wenn dieser Schritt in acht Jahren abgeschlossen sein wird, bilden die entstandenen Sorten eine perfekte Basis für neue Züchtungen. Diese könnten dann auch besonders gut für den Klimawandel geeignet sein.

Evolution Gerstenfeld; Quelle: JKI

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